Als Vorsitzender des Kreisverbandes Görlitz habe ich, wie der gesamte Kreisvorstand, den Rücktritt von mehr als der Hälfte der Genossinnen und Genossen des Ortsvorstandes Löbau-Zittau zu Kenntnis genommen. Augenscheinlich haben sich in den letzten Wochen unterschiedliche Sichtweisen auf organisatorische Fragen innerhalb des Ortsverbandes bzw. im Zusammenspiel mit dem Kreisvorstand aufgestaut, und so letztlich die Mehrheit der Mitglieder des Ortsvorstandes dazu bewogen, sich aus der Leitungsarbeit zurückzuziehen. Diesen Schritt muss ich als Vorsitzender, wie auch der Kreisvorstand akzeptieren, scheint es doch der Mehrheit des Ortsvorstandes nicht möglich zu sein, entstandenen Konfliktlinien aufzubrechen. Eine genaue Ursachenanalyse, die weder die Schuld einseitig betrachtet, noch neue Gräben auftut, wird es in den nächsten Wochen möglich machen, die organisatorische und politische Arbeit im Ortsverband neu zu organisieren. Die ersten Schritte dazu hat der Vorstand bereits eingeleitet und so kann ich an dieser Stelle nur die Genossinnen und Genossen im Ortsverband Löbau-Zittau bitten, ihre Erfahrungen, aber auch ihre Kritiken und Verbesserungsvorschläge konstruktiv einzubringen. Wir als Kreisvorstand sind darauf angewiesen, dass unser größter Ortsverband stabil arbeitet, was letztlich ein Garant für den Wahlerfolg in diesem Jahr darstellt. Die auch vom Kreisvorstand in der Vergangenheit nicht immer richtigen Einschätzungen über die Situation im Ortsverband müssen genauso Teil der kritischen Analyse sein, wie es nicht vernachlässigt werden kann, dass der Ortsverband Löbau-Zittau seine Rolle im neuen Kreis Görlitz positiv besetzten muss, und nicht, wie zurückliegend oft geschehen, sich auf die Position des missverstandenen und unterdrückten „Schmuddelkindes“ zurückzieht. Es kann nur Ziel aller Engagierten im Kreisverband sein, durch mehr Kommunikation und frühzeitige Diskussion, ähnliche Situationen wie in den letzten Wochen zu vermeiden und gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass wir unseren Anspruch, Partei für die Interessen der Menschen zu sein, auch erfüllen können.

Meine Bitte weiter mitzugestalten richtet sich vor allem an die Genossinnen und Genossen, die überlegt haben, sich gänzlich aus der Politik oder aus der Partei zurückzuziehen. Ich bitte euch dabei zu bleiben und uns allen zu helfen, den notwendigen Neustart zu organisieren. Wir haben ein gemeinsames politisches Ziel, das nie in Frage gestellt war, in den letzten Wochen oft durch kommunikative Fehler und organisatorisch unterschiedliche Sichtweisen überdeckt. Es wieder in den Vordergrund des Handels zu stellen kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen.