Zug Ausstellung

Es war eine aufwendig gestaltete Ausstellung zum Thema Wissenschaft und Forschung, die Mirko Schultze am 18.08.09 am Bahnhof Görlitz besuchte. Und sie fand in einem ungewöhnlichen Rahmen statt: ein vollständig umgebauter Zug mit verschiedenen Themenwaggons zur Zukunft der Technologie und Wissenschaften.
Die einzelnen Ausstellungsräume boten nicht nur Informationen, sondern auch die Möglichkeit, Wissenschaft interaktiv zu erleben. Ein Wermutstropfen bleibt: der kritische Besucher merkt der Ausstellung deutlich an, dass sie von großen Konzernen wie Bayer oder Bertelsmann mitfinanziert wurde.

Der Sonderzug mit der Ausstellung „Expedition Zukunft“ steht seit dem 16.08.2009 am Görlitzer Bahnhof. Bis zum 18.08.2009 können sich interessierte Bürger dort über den aktuellen Stand und die Zukunft in Wissenschaft, Forschung und Technologie informieren. Zwölf aufwändig gestaltete Themenwagen mit vielen interaktiven Ausstellungsstücken laden zum Staunen und Verweilen ein.
Besonders interessant fanden Mirko Schultze und seine Begleiter die Räume zur digitalen Vernetzung der Welt und zur Mobilität und modernes Leben.
So informativ die Ausstellung auch war, der Einfluss großer Konzerne auf die einzelnen Forschungsgebiete war ihr deutlich anzumerken. So wird grüne Gentechnik, eines der Hauptinvestitionsgebiete des Bayer Konzerns, einem der Geldgeber des Sonderzuges, als alternativlos dargestellt. Eine Sichtweise, die auch von namhaften Forschern nicht geteilt wird. Ein Beitrag zur Zukunft der Interaktion verschiedener Religionen stammte von der CDU nahen Bertelsmann Stiftung. Und dies waren nur zwei Beispiele. Fragen wie die weltweite Ausbreitung der Armut, das Artensterben oder das Anwachsen der Müllberge fehlten, ebenso wie die wissenschaftliche Antwort darauf.

Wissenschaft und Forschung sind ein gesellschaftlicher Auftrag, der viel zu wichtig ist, als dass man dessen Finanzierung ausschließlich großen Konzernen überlassen sollte. Die Gefahr einer Einflussnahme auf die betroffenen Wissenschaftler, aber auch auf den kritischen Blick der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes ist einfach zu groß. Ist eine Zukunft mit von wirtschaftlichen Interessen unabhängig forschenden Instituten wirklich nicht vorstellbar?